Pünktlich starteten wir am 25. Juni zu unserer lange geplanten Ausfahrt in die Mecklenburgische Schweiz und nach Tellow. Alle Teilnehmer waren gespannt, was wir in Malchin und auf dem Thünengut mit Museum erleben und erfahren würden. So war das Interesse - nach kurzer Begrüßung und Einweisung – groß, die von Frau Pöttger vorbereiteten Unterlagen zu studieren. Unser Fahrer Herr Bernd hatte nicht die Stadtquerung Hamburg gewählt, sondern die Südumgehung über die Köhlbrandbrücke. Dadurch hatten wir einen herrlichen Blick über Hafen und geschäftige Terminals. Die Reise verlief störungsfrei, und die Mitfahrer freuten sich über die schöne Landschaft, das angenehme Wetter und das satte Grün der Felder, das in Mecklenburg durch Mohn, Lupinen und Kornblumen noch malerischer wurde.
Ein kurzer Halt am Fuchsberg wurde genutzt, um sich zu erfrischen und die Beine zu vertreten. Zeitgerecht erreichten wir Malchin, das wir von weitem bereits durch den hohen Kirchturm erkannt hatten. Zu Fuß ging es vom Bus-Parkplatz zum imposanten Rathaus, das 1925 bis 1927 erbaut wurde, nachdem das vorherige bei einem Brand zerstört wurde. Auf dem Vorplatz wurde ein Festzelt für das bevorstehende jährliche Altstadtfest aufgebaut.
Wir konnten den bunten Ratssaal mit seinen 72 Zunftzeichen für die ehemaligen in der Stadt vertretenen Gewerke betrachten und die Sinnsprüche an den Wänden studieren, z.B. „Wer ist Meister? Der was ersann. Wer ist Geselle? Der was kann. Wer ist Lehrling? Jedermann“. Beinahe alle Teilnehmer bestiegen die Plattform im Rathausturm, wo sie mit einem weiten Blick über die Stadt und die Seenlandschaft für die Anstrengung des Treppensteigens belohnt wurden.
Danach hatten wir die Gelegenheit, die markante Sankt-Johannis-Kirche aus dem Ende des 13. Jahrhunderts zu besichtigen. Die Renaissance-Kanzel von 1571, der Orgelprospekt von 1780, mehrere Taufsteine sind zu sehen und der Marienaltar aus dem 15. Jahrhundert in der Marienkapelle, in der sich auf einer Empore auch eine Triumphkreuzgruppe aus der selben Zeit befindet. Im Chorraum fielen die bunten Glasmalereien der Kirchenfenster auf.
Wie abgestimmt, erreichten wir dann gegen 13.00 Uhr das Thünengut in Tellow, wo uns Frau Angela Ziegler noch vor der Scheune willkommen hieß. Kartoffelsuppe mit Einlage satt und Dessert schmeckten, so dass wir anschließend gestärkt Frau Ziegler auf einen Rundgang folgen konnten. Ausführlich unterrichtete sie uns über die Gutsanlage, die Entstehung des Museums, die Zeit der Bewirtschaftung unter von Thünen und die Jahre nach dem Weltkrieg II und in der ehemaligen DDR. Die zahlreichen Fragen zu den bäuerlichen Arbeitsgegenständen, zu der Nutzung der Scheune sowie dem alten Pferdestall mit neuem Seminar- und Tagungsraum, der eine Reihe Modelle von Gespannen und dem Einsatz von Pferden enthält, beantwortete sie umfassend. Vor dem ehemaligen Wohnhaus Johann Heinrich von Thünens ist jetzt eine Replik der Büste von ihm auf einem Sockel innerhalb der Thünenschen Kreise aufgestellt, die im Original im Thünen-Institut Braunschweig steht. Die sieben Kreise erklärte Frau Direktor Ziegler für uns verständlich und unter Berücksichtigung der seinerzeitigen Umstände. Ausführlich sprach sie im Museum über die verschiedenen Sammelobjekte und Bilder der Ausstellung. Die besonderen Leistungen von Thünens, wie Lohnformel, Wohnungsbau, Gewinnbeteiligung und Rente für seine Arbeiter hatten im Tagesgeschäft unabhängig einen fordernden Gutsherrn. Weil von Thünen im Hungerwinter die Not der Teterower Bürger durch Hilfen aller Art linderte und z. B. Weizen zu besonderen Preisen lieferte, wurde er zum Dank dort Ehrenbürger.
Der Rundgang mit Führung, die Informationen und vielen Eindrücke hatten angestrengt. Das Kaffee/Tee-Trinken mit reichlich Kuchen waren mehr als nötig. Einkäufe im Hofladen wurden getätigt (Brot, Eier, Honig etc. und Bücher) wurden getätigt, und gegen 16.30 fuhren wir gestärkt Richtung Hamburg ab. Auch die Rückreise verlief ohne Probleme, und so kamen wir bei Gesprächen über die Tageserlebnisse erfüllt, jedoch müde um 19.30 heil und gesund wieder am Statthalterplatz an. Frau Pöttger bedankte sich beim Fahrer mit einer Spende, die im Bus gesammelt worden war für die gute Fahrleistung. Die Teilnehmer dankten herzlich Frau Elke Pöttger für ihre Mühe und Vorbereitung. Alle, die bei der Ausfahrt dabei waren, waren für den interessanten Tag dankbar.
Manfred Walter